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Ritschi
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Registriert: Fr 26. Nov 2021, 08:17

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Beitrag: # 26229Beitrag Ritschi »

Hi,
Mein Name ist Ritschi und ich bin mir auch wenn ich noch nicht offiziell diagnostiziert bin, sicher dass ich BID habe.

Das ganze verfolgt mich schon mein Leben lang. Bei mir geht es um die Beine. (Beidseitige Amputation Oberschenkel oder lähmung der Beine), Harninkontinenz und eine eingeschränkte Funktion meines Halses. Lange habe ich zwar einzelne Elemente des ganzen akzeptiert, jedoch z.B. nicht wirklich den Wunsch nach der Amputation. Das Bedürfnis war steht's da. Auch wenn ich es lange ausschließlich als sexuelle Fantasie abgeschoben habe. Eingeredet habe ich mir damals, dass das mit der Amputation nur eine Fantasie ist und ich ja deshalb auch kein BID habe. Tatsächlich ist das mit dem Hals auch am arkutesten, weshalb ich doch relativ oft eine Halskrause trage. Ich wurde auch schon vor fast 10 Jahren von jemandem gefragt ob ich mir sicher bin ob ich kein BIID habe.

Im generellen komme ich soweit ganz gut zurecht. Durch schreiben, Musik, meine Selbstständigkeit (mit der ich Hobby zum Beruf gemacht habe), so wie einer Vielzahl intensiv geführter Hobbys, bin ich relativ ausgeglichen. Im Frühling und Sommer kommt dann noch Meditation dazu. Das ist während dieser Pandemie aber etwas weniger. Ich habe auch wie ja nicht unbedingt unverbreitet, die Fetisch Komponente. (Für allerlei medizinische Hilfsmittel, auch Gips etc) Diese kann ich auch ausleben ohne Wellen zu triggern.
Diese kommen eher in alltäglichen Momenten. Halskrause und Windeln tragen, hilft extrem das ganze zu unterdrücken, bzw zu lindern.
Jedoch bleibt natürlich der Drang nach den Amputationen bestehen.
Leider habe ich auch keinen Rollstuhl und meine noch relativ frische Selbstständigkeit lässt aktuell auch nicht wirklich Luft für eine entsprechende Investition.

Das Realisieren, dass ich wirklich BID habe begann einigen Wochen mit der letzten Welle. Viel Stress bei meinem Partner wie auch mir, waren hier wohl der Auslöser. Mehr per Zufall wurde mir wieder etwas zu BID angezeigt und ich habe eher aus Neugier angefangen zu lesen. 3 Studien später, hatte ich endlich akzeptiert, dass ich in extrem vielen Punkten, vor allem was die Verhaltens und Persönlichkeitsmuster angeht, ziemlich dem entspreche was man BID-Erkrankten zuschreibt.
Ich habe auch schon hier im Forum ausgelesen und werde mich nächste Woche mal um Zugang zum internen Bereich bemühen. :)

Ich habe beschlossen, dass ich mir zum einen professionelle Hilfe holen will, um zu lernen besser mit dem ganzen klar zu kommen und sich einfach mit einem Profi zu sprechen. Und klar, auch die Diagnose stellen zu lassen.

Genauso würde ich mich über den Austausch mit anderen Betroffenen freuen. Ich bin seit gestern vor meinem Partner geroutet, was BID angeht. Auch wenn wir mit vielen sehr offen sind, hat das natürlich ne Menge Kraft gekostet und ihn natürlich erstmal geschockt. Klar, wenn man nicht betroffen ist, sind solche Wünsche halt einfach nicht nachvollziehbar. Er ist aber trotzdem für mich da und beginnt es immer besser anzunehmen. Was ich wirklich als positives Outing sehe. :)
Ich bin ehrlich, das hat mir einen großen Stein vom Herzen genommen. Ich war lange nicht so erleichtert. Hier ein Danke an die Betreiber. Der Text für Angehörige war wirklich hilfreich. 😊

Hoffe wie gesagt mich hier mit anderen Betroffenen auszutauschen. Es ist doch etwas anderes mit Menschen sprechen zu können, die so etwas nachvollziehen können.
Wie kommt ihr mit diesem konstanten Bedürfnis zurecht und was hilft euch so?

Ansonsten kennt ihr in Nürnberg Psychologen die Erfahrungen mit BID haben? Das würde mir wirklich helfen. Danke schon mal.

Grüße Ritschi
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